Sondengänger Hunte Weser
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Napoleon hat bei seinen Eroberungsfeldzügen auch unsere Heimatstadt Diepholz nicht verschont. Diepholz war von 1803 – 1813 Teil des französischen Kaiserreichs und auch die Amtsprache war in dieser Zeit französisch. Die Franzosen hatten vor den Toren der Stadt auch einen Schiessplatz.
Heute deutet nichts mehr darauf hin, das hier vor knapp 200 Jahren die Soldaten von Napoleon, ihre Schießübungen machten. Sie schossen damals mit Vorderladern, wohl besser bekannt als Musketen. Diese Musketen waren nicht sehr zielgenau, nur ungefähr 5 - 7% aller abgegebenen Schüsse hatte eine Wirkung im Ziel. Diese von den Franzosen benutzten Vorderladergewehre hatten ein sogenanntes Steinschloss. Schwarzpulver wurde vorne in den Lauf geschüttet. Anschliessend wurde das kugelförmige Bleiprojektil in einen Stofffetzen gewickelt und einem Ladestock bis hinten in den Lauf gedrückt. Danach ein wenig Schwarzpulver in die Feuerpfanne gegeben. Ein Spannhahn, worin ein Feuerstein eingeklemmt war, wurde gespannt und durch betätigen des Abzugs schlug der Feuerstein gegen eine Metallklappe. Die Späne die von der Metallklappe abgeschlagen wurden, fielen glühend in die kleine Pfanne, in welcher sich das Schwarzpulver befand. Das brennende Schwarzpulver in dieser Pfanne entzündete wiederum die eigentliche Treibladung und die Bleikugel wurde durch die Explosion aus dem Lauf getrieben. Auf den heutigen Äckern kann man nur noch ganz leichte Bodenverfärbungen ausmachen, wo einstmals, die Erdwälle, die sogenannten Kugelfänge waren. Die Franzosen schossen auf Zielscheiben wohinter sich die Erdwälle aus Sand befanden. Sie hatten die Aufgabe die Kugeln, die nicht die Scheiben trafen, zu „schlucken“. Selbst mit einer Kanone wurde hier geschossen, es fand sich eine 14 Pfund schwere Kanonenkugel. Weitere Kanonenkugeln wurden bislang leider noch nicht gefunden. Die Funde sind eben zumeist die Musketenkugeln aus Blei, sie wurden vor Ort gegossen, dafür sprechen viele gefundene Bleitropfen. Das flüssige Blei wurde in Kugelzangen gegossen. Wenn das Blei erkaltet war und die Zange geöffnet wurde, hatte man eine kleine Bleikugel mit einem Gusszapfen. Der Zapfen wurde einfach abgeknipst. Einige der gefundenen Musketenkugel haben noch diesen Gusszapfen, das spricht für eine verloren gegangene Kugel. Desweiteren fand sich ein Knopf aus Zeiten der französischen Revolution.

 

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